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1. Für Seminare - S. 308

1912 - Breslau : Hirt
308 B. Länderkunde, — Vi. Europa, 208. 178. Von den Slowaken ziehen viele als Hausierer in die Nachbar- länder, um die Erzeugnisse der Hausindustrie, namentlich Drahtwaren, zu verkaufen. 179. Siebenbürger „Sachsen", a) Zum Festkleid des Bauern gehört der auch im Sommer getragene Kirchen- pelz, der die Schafwolle innen hat, der „Marderhut" und die ärmellose Felljacke. — b) Die Bäuerin trägt eine Schleierhaube mit schwarzen Bän- dern und ein schwarzes Mieder, Ein Goldgürtel hält das Umschlagetuch. Die gestickte Schürze gibt Namen und Konfirmationsjahr an. Donau Wie als Sammelpunkt aller wichtigen Bahnen anch der Mittelpunkt regen Handels und Verkehrs ist. Durch ihre Hochschulen beherrscht sie ferner das geistige Leben des Landes und als Sitz der Regierung und des Parlaments wie anch als Hochburg des Magyarentums das politische. Debreezen ^däbräzeu) (fast 100), am Rande der nordöstlichen Pußta, ist ein ansehnlicher Handelsplatz mit großen Messen. Die einstöckigen Häuser an den Hauptstraßen sind heute modernen Neu- bauten gewichen. Jmsüdlichen Alsöld (b. i. Niederung) entwickelten sich durch Gunst der Ortslage in Szeged sßeged^ (120) Handel und Industrie. In der fruchtbaren Bacska wurde Maria-Theresiopel (fast 100) der Markt des Landes; im reichen, auch Reis bauenden Bänat ist Temesvar ^tämäschwär) (75), im südwestlichen Steinkohlengebiet Füuskirchen (50) wichtig. An der Hauptstraße von Ungarn nach Galizien liegt derberkehrsmittelpnnkt Kaschan (fast 50) und in der Oberuuga- rifchen Ebene die Grenzstadt Preßburg (80), die alte Krönnngsstadt der Ungarn. Die bedeutendsten Städte Siebenbürgens (d. i. Land der sieben — von Deut- schen erbauten — Burgen) liegen an den wichtigsten Paßausgängen. Kronstadt (40), infolge seiner Lage wichtige Fabrik- und Handelsstadt, und Hermannstadt (30) sind die Sammelpunkte des Deutschtums. Klausenbnrg (60), in rumänischem Gebiet, ist magyarisiert (vgl. § 347). 2. Die österreichischen Karpatenländer. ji) Naturcharakter und Erzeugnisse. Dem Außenraude der Karpaten ist im X ein im einzelnen mannigfach gestaltetes Flachland vorgelagert, das zur Weichsel entwässert. Von der Abdachung der Waldkarpaten zieht sich

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 113

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
113 zwischen Drau, Sau und Kulpa Slavonien; erst später nannte man den westlichen Theil Croatien, d. h. Bergland, der östliche ward türkisch und seitdem Slavonien genannt. In Croatien ist die alte slavonische Bevölkerung geblieben, in Slavonien sind übergesiedelte, flüchtige Serbier vorherrschend. In Slavonien ist Efsek an der Drau, 14,000 E., zu merken; in Croa- tien außer der Hauptstadt Agram, 17,000 E., wo die Centralregierung dieses Kronlandes ist, noch Karlstadt und Fiume, 15,500 E., welche beide durch ihre Lage auf den Handel mit Wein, Tabak und Getreide hinge- wiesen sind. Iv. Die italienischen Crbstaaten. A. Das Königreich Dalmatien (232 Q.-M. und 450,000 Einwohner) besteht aus einer Inselwelt und festem Lande. Die erstere besteht aus zahl- losen, unbewohnten Klippen und vortrefflichen bewohnten Inseln, welche eben- sowohl durch ihre zugänglichen Buchten, als durch ihre nützlichen Produkte (Del, Wein, Salz, Fische, Kohlen, Datteln rc.) berühmt sind. Mit dem gebirgigen, höhlenreichen Festlande theilen sie den Mangel an Quellwasser, welchem Cisternen abhelfen. Die Bewohner sind gemischt und führen ver- schiedene Namen. Dalmato ist der beliebteste für Alle. Bodolo heißt der Küstenbewohner, Montanare der Bergbewohner, auch Morlache, was er als Schimpfname ansieht, Uskoke der Eingewanderte oder Flüchtling. Die Landes- sprache ist die illyrische, die Amtssprache und die der Gebildeten ist die ita- lienische. Die Morlachen sind in ihren Häusern und Geräthschaften sehr einfach; die Arbeit lieben sie nicht. Kostbar und verschwenderisch ist ihre Kleidung. Die Männer tragen nicht selten mit Glaskorallen verzierte Zöpfe; die Mädchen lassen ihre Haare in Einem Zopfe, die Frauen in zweien herab- hängen. Jedes Mädchen trägt eine hochrothe Mütze, auf welche viel gehal- ten wird. Sie schmücken sich gerne mit Gold und Perlen. Zara, Haupt- stadt des Landes 18,500 E., Hafen. Die große Cisterne Fünfbrunnen saßt 40,000 Tonnen Wasser, theils Regen-, theils hergeleitetes Quellwasser. Spaläto, 16,000 E., feste Seestadt, ist Geburtsort des Kaisers Diokletian, welcher auch hier in Zurückgezogenheit sein Leben beschloß. Ragusa und Cattaro, befestigte Hafenstädte, werden häufig durch Erdbeben heimgesucht. B. Das Königreich Venetien ist 1866, nach dem Siege Preußens über Oesterreich, an Italien abgetreten worden, hat also aufgehört, der österreichischen Monarchie anzugehören. Der österreichische Staat hat über 360 Meilen Eisenbahnen. Die Hauptbahnen sind: 1) Die kaiserliche Nordbahn verbindet Wien mit Brünn, Prag, Dresden, sowie in nordöstlicher Richtung mit Krakau und Warschau; 2) die Südbahn führt von Wien über den Sömmering nach Gratz, Laibach und Triest. 3) die ungarische Bahn lehnt sich an die Nordbahn, um Wien, Cassian, Gcographie. 4. Aufl. g

3. Länderkunde Europas - S. 191

1913 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 191 c) Bevölkerung. Die Bevölkerung, 21 Mill., ist bunt gemischt. Die Herrschaft üben die Bewohner des Tieflandes aus, die Magyaren [madjaren] oder Ungarn, die zwar noch nicht die Hälfte der ungarischen Staatsbürger ausmachen, aber in ge- schlossener Masse sitzen. Der Rest, mehr als 10 Mill., verteilt sich ans Deutsche, 12% der Gesamtbevölkerung, Rumänen im 0, Kroaten und Serben im Sw, Slowaken (Bild 110) im Nw und Zigeuner. — Die verbreiterte Religion ist die katholische, ein Drittel so viel Anhänger hat die evangelische Kirche. Beträchtlich ist die Zahl der Griechisch-Orthodoxen und der Juden. Die Deutschen, die als Kulturträger und als hochwillkommene Kolonisten zu sehr verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Gegenden unseres Vaterlandes in Ungarn einwanderten, finden sich in geschlossener Fläche längs der Ostgrenze Steiermarks und Niederösterreichs, dann inselartig zerstreut iu den Bergwerks- revieren Oberungarns, in dem Landstrich vom Bakony-Walde bis Waitzen, in dem Winkel zwischen Donau und Drau und jenseits der beiden Flüsse iu Syr- mieu und in der Bacska, im Banät und endlich in Siebenbürgen. Die nnbegründeterweise „Sachsen" genannten Deutschen Siebenbürgens sfast ^-Mill.; Bild Iii), die vorwiegend aus der Gegend Luxemburg—düsseldorf—lahntal stammen und im 12. und 13. Jahrhundert hier ansässig wurden, haben wegen ihres trencn Festhaltens am Deutschtum und wegen ihrer tapfern Verteidigung der Landesgrenze (Bild 112) eine ruhmvolle Vergangenheit. (Vgl. § 257.) d) Siedlungen. Im Ungarischen Tieflande, dem Kern des Königreichs Ungarn, wohnt der Magyar vorzugsweise in großen, weit voneinander liegenden Dörfern, die mehrere tausend Einwohner zählen. Meist besteht das Dorf nur aus einer 110. Von den Slowaken ziehen viele als Hausierer in die Nachbar- länder, um die Erzeugnisse der Hausindustrie, namentlich Drahtwaren, zu verkaufen. Iii. Siebenbürger „Sachsen", a) Zum Festkleid des Bauern gehört der auch im Sommer getragene Kirchen- pelz, der die Schafwolle innen hat, der „Marderhut" und die ärmellose Felljacke. — b) Die Bäuerin trägt eine Schleierhaube mit schwarzen Bän- dern und ein schwarzes Mieder, Ein Eoldgürtel hält das Umschlagetuch. Die gestickte Schürze gibt Namen und Konfirmationsjahr an.

4. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 216

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 216 Viii. Fürst Kismarck in Ungarn. („Fürst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin", herausgegeben vom Fürsten Herbert Bismarck, 2. vermehrte Auflage. Stuttgart und Berlin 1906, F. G. Cottafche Buchhandlung Nachfolger. S. 346—349.) Szolnok, 27. 6. 52. In den vorhandenen Atlanten wirst Du eine Karte von Ungarn finden, auf dieser einen Fluß Theiß, und wenn Du den über Szegedin hinauf nach der Quelle suchst, einen Ort Szolnok, von dem Dein Liebster Dir schreibt. Ich bin gestern mit Eisenbahn von Pest nach Alberti-Jrsa gefahren, wo ein junger Fürst Windischgrätz in Quartier liegt, der mit einer Prinzessin von Mecklenburg, Nichte nnsres Königs, verheiratet ist. Dieser machte ich meine Aufwartung, um der Großherzogin, ihrer Mutter, Nachricht von ihrem Ergehen bringen zu können. Der Ort liegt am Rande der ungarischen Steppen zwischen Donau und Theiß, welche ich mir Spaßes halber ansehen wollte. Man ließ mich nicht ohne Eskorte reisen, da die Gegend durch be- rittene Räuberbanden, hier Petyaren genannt, unsicher gemacht wird. Nach einem komfortablen Frühstück unter dem Schatten einer schönhausigen Linde bestieg ich einen sehr niedrigen Leiterwagen mit Strohsäcken und 3 Steppen- Pferden davor, die Ulanen luden ihre Karabiner, saßen auf, und fort gings im sausenden Galopp. Hildebrand und ein ungarischer Lohndiener auf dem Vordersack, und als Kutscher ein dunkelbrauner Bauer mit Schnurrbart, breitrandigem Hut, langen, speckglänzenden schwarzen Haaren, einem Hemd, das über dem Magen aufhört und einen handbreiten dunkelbraunen Gurt eigener Haut sichtbar läßt, bis die weißen Hosen anfangen, von denen jedes Bein weit genug zu einem Weiberrock ist, und die bis an die Knie reichen, wo die gespornten Stiefel anfangen. Denke Dir festen Rasengrund, eben wie der Tisch, auf dem man bis an den Horizont meilenweit nichts sieht als die hohen, kahlen Bäume der für die halbwilden Pferde und Ochsen gegrabenen Ziehbrunnen (Pütt- schwengel). Tausende von weißbraunen Ochsen mit armlangen Hörnern, flüchtig wie Wild, von zottigen, unansehnlichen Pferden, gehütet von be- rittenen halbnackten Hirten mit lanzenartigen Stöcken, unendliche Schweine- Herden, unter denen jederzeit ein Esel, der den Pelz (bunda) des Hirten trägt, und gelegentlich ihn selbst; dann große Scharen von Trappen, Hasen; hamsterartige Zeisel, gelegentlich an einem Weiher mit salzhaltigem Wasser wilde Gänse, Enten, Kiebitze waren die Gegenstände, die an uns und wir an ihnen vorbeiflogen während der 3 Stunden, die wir auf 7 Meilen bis Kecskemet fuhren, mit etwas Aufenthalt in einer Cfarda (einsames Wirtshaus). Kecskemet ist ein Dorf, dessen Straßen, wenn man keinen Bewohner sieht, an das Kleine-Ende von Schönhausen erinnern, nur hat es 45 000 Einwohner, lauter Bauern, nngepflasterte Straßen, niedrige, orientalisch gegen die Sonne geschlossene Häuser mit großen Viehhöfen. Ein fremder Gesandter war da eine so ungewöhnliche Erscheinung, und mein magya- rischer Diener ließ die Exzellenz so rasseln, daß man mir sofort eine Ehren- wache gab, die Behörden sich bei mir meldeten und Vorspann für mich requiriert wurde. Ich brachte den Abend mit einem liebenswürdigen Offizier-Corps zu,

5. Römische Geschichte - S. 59

1893 - Dresden : Ehlermann
Dritter Zeitraum. — § 21. Die Zeit adliger Misswirtschaft. 59 Aufnahme von Proletariern in die Legionen (vgl. o. I.)! Glückliche Streifzüge durch das Land; eine Felsenburg mit den Schätzen Jugurthas wird erstürmt, Jugurtha und Bocchus mehrmals geschlagen. Dennoch ist der Feind nicht niedergeworfen. Erst die geschickten Unterhandlungen des jungen Quästors Sulla bewegen Bocchus zum Abschluss eines Friedensbündnisses mit Rom und zur Auslieferung Jugurthas. Der gefangene König wird im Triumph aufgeführt und stirbt im kapitolinischen Staatsgefängnis*) des Hungertodes. Ein Teil Numidiens wird für Rom eingezogen.**) Iii. Der kimbrische Krieg. Die Einwanderung der Germanen in Mitteleuropa ruft Bewegungen vor, die auch das römische Reich bedrohen. Die Germanen, von N. und O. kommend, treiben die Kelten vor sich her, die sich nach W. und S. ausbreiten (die Überflutung Oberitaliens durch die Gallier und ihr Einfall in Etrurien und Latium um 390 v. Chr. wohl schon Folge davon). Diese Bewegungen finden ihren Abschluss erst in der grossen Völkerwanderung von 375 n. Chr., zu der die Hunnen den Anstoss geben. Die.wanderung der Kimbern („Kämpen“), deren Heimat Jütland, ein Glied dieser Kette. Auswanderung mit Frau, Kind und sämtlicher Habe einschliesslich der Haushunde. Ein gedeckter Karren ihr Zelt. Riesengestalten mit blonden Haaren und blauen Augen. Dichte Felle ihre Kleidung, geschmückte Helme, Panzer, Hiebwaffen, längliche und schmale Schilde ihre Bewaffnung. Schlachtaufstellung in gleichseitigem Viereck. Reiterei. Die in der Schlacht Gefangenen werden von Priesterinnen den Göttern geopfert. Die Kimbern dringen zuerst zum Schwarzen Meere vor, von da die Donau aufwärts gegen Böhmen, wo sie von den (keltischen) Bojern zurückgeschlagen werden. Sie wenden sich nach S. und rücken in Noricum (Kärnthen und Krain) ein, wo die Bergvölker von den Tauern (Taurisker) bis zu dem südwärts gewendeten Donaulauf in Ungarn (Skordisker) den Befehlen der Römer bereits gehorchen. Der Konsul Papirius Carbo sucht sie in einen Hinterhalt zu locken, wird aber 113 bei Noreja geschlagen und 113 *) Das unterirdische Tullianum, ein alter Brunnenschacht mit einer Quelle (tullus — Springquell, vgl. tollo), in deren Wasser der Apostel Paulus später seinen Kerkermeister getauft haben soll (carcer Mamertinus). **) In den ändern teilte sich Bocchus und ein schwachsinniger Halbbruder Jugurthas.

6. Aus dem Deutschen Reiche - S. 119

1897 - Leipzig : Wachsmuth
119 fremde Rohstoffe, wie Wolle, Baumwolle und Seide ins Land, die Erschließung des erzgebirgischeu Kohlenbeckens machte ihren belebenden Einfluß geltend, Maschinen verschiedenster Art hielten ihren Einzug, und so erwuchs dem Erz- gebirge der Ruhm des volkreichsten nicht nur, sondern auch des gewerbreichsteu Gebirges im ganzen Deutschen Reiche. Es kann hier nicht der Ort sein, auf die einzelnen Berufsarten und ihre Verbreitung genauer einzugehen, aber auf die auß erordentliche Mannig- faltigkeit der Industrie des Erzgebirges sei nochmals hingewiesen. Man mnß wirklich lange suchen, ehe man einen Industriezweig findet, der nicht vertreten ist. Alles, was die geschickte Hand thun und die Maschine aus- führen kann, — alles das geht aus den Hütten der Bewohner des Erzge- birges oder aus den über das ganze .Gebirge verbreiteten Fabriken hervor. Einige Berufsarten verdienen aber doch wegen ihrer an einzelnen Orten relativ starken Verbreitung (sehr oft „Hausindustrie"!) oder wegen ihrer Weltberühmtheit noch besondere Erwähnung, so die Holz- und Spielwarenindustrie in dem Gebiete der Flöha (mit den Hauptorten Grünhainichen und Eppendorf im Norden und Olbernhau und Seiffen im Süden), die Ba umwo llenspinnerei und -Weberei in Chemnitz („dem sächsischen Manchester") und dessen weiterer Umgebung, die Strumpfwirkerei (Wirkerei und Stickerei) in demselben Gebietes, die Posamentenfabrikation im Sehmathale (obenan Annaberg und Buchholz)^), die Spitzen kl öppelei im westlichen Obererzgebirge (von Marienberg bis Schneeberg-Eibenstock?), die Näherei und Stickerei zwischen * 2 J) Bon der Zschopau bis zur Zwickauer Mulde und von Lößnitz im Süden bis Mittweida im Norden hört man von Haus zu Haus den „Strumpfstuhl" rasseln, der ans Wolle, Baumwolle, Seide und Halbseide Strümpfe und Handschuhe, Hosen und Westen, Jacken und Mützen, Kleider und Hauben zu Hunderttauscnden wirkt. Die Fabrikate finden Absatz nach allen Weltteilen, vorwiegend jedoch nach den Vereinigten Staaten von Amerika. Den Umfang der Wirkwarenindustrie schätzt man auf 40 Millionen Mark. 2) Nahezu der fünfte Teil der Bevölkerung von Annaberg und Buchholz beschäftigt üch mit Posamentenfabrikation und schon seit Jahren hat eine Anzahl Berliner Häuser in Annaberg, (neuerdings auch in Weipert) Zweiggeschäfre errichtet; denn Berlin iiiü seiner hochentwickelten Konfektion braucht nächst den Vereinigten Staaten von Amerika (jährlich für reichlich 5 Mill. Mk.) die größten Mengen von Posamenten. Die Mannigfaltigkeit der Posamentenerzeugung läßt sich nur andeuten: alles, was Kleiderbesatz und Garnitur heißt, Ornamente, Knopf, Borte, Franse, Quaste, Schnur wird gewirkt und geschlungen, gedreht und genäht. 3) Das Klöppeln erfolgt auf dem Klöppelsack, einem walzenförmigen Kissen, ver- niiltelst des Klöppelbriefes, eines Streifen Papieres, auf dem das Muster vorgezeichnet ist. Aus diesem Klöppelbriefe werden die Fäden durch „Schläge" um eingesteckte Nadeln ge- schlungen und verknüpft und durch die Maschen und das Muster gebildet werden. Jeder Faden ist an einen Klöppel, das sind etwa 10 cm lange Holzstäbchen in der Form von

7. Königreich Sachsen - S. 71

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 71 — Zusammenfassung an der Hand der Übersicht: Die Steinbrüche im Erzgebirge.*) 1. Die Serpentinsteinbrüche bei Zöblitz. 2. Die Marmorbrüche bei Crottendorf. 4. Eine Stunde unter der Grde. (Einrichtungen, Arbeit und Gefahren im Bergwerke.) Ziel: Wir wollen heute in ein Eisenbergwerk hinabsteigen. I. Wohin haben wir zu gehen, wenn wir dies thun wollen? (Nach Schwarzenberg, denn in der Nähe dieser Stadt sind Eisenbergwerke.) Zeige den Ort! Was wollen wir aber in einem solchen Bergwerke? (Zusehen, wie die Bergleute unter der Erde arbeiten, wie das Eisenerz abgeschlagen und heraufgeholt wird.) Wie werden wir hinabgelangen? (Bielleicht aus Leitern.) — Zusammen- fassung. Ii. Wir denken uns, wir machten nns früh auf, um nach einem Bergwerke zu gehen. Nach dem Wege brauchen wir nicht zu fragen. Vor uns geht eine Schar Bergleute. Sie ziehen zum Schacht. Der- selbe liegt, wie alle Bergwerke, vor der Stadt. Wir folgen den Berg- leuten. Nachdem wir eine kleine Weile gewandert sind, kommen wir an ein kleines Hans. Die Bergleute gehen hinein, denn in diesem Hause ist der Eingang zum Schacht. Wir schlüpfen auch mit durch die Thür und bitten einen Bergmann, daß er uns mit hinabnimmt in die Tiefe. Ja, sagt der Bergmann, ich will euch mitnehmen. Ehe ihr aber mit einfahren könnt, müßt ihr andere Kleider anziehen. Kommt, ich will euch Bergmannskleider geben! Der Bergmann führt uns in eine große Kammer. Hier ziehen wir uns um. Wir bekommen zuerst eine Lein- wandhose, dann eine Kutte, welche bis an den Hals zugeknöpft wird. (Grubenkittel.) Um den Grubeukitrel schnallen wir einen Gürtel. An den Gürtel wird eine Laterne gehängt, oder, wie der Bergmann sagt, ein Grubenlicht. Auf den Kopf setzen wir einen Filzhut ohne Krempe. (Anzeichen!) Nachdem wir uns so angekleidet haben, führt uns der Bergmann zum Eingange des Schachtes. Wir blicken hinab. Der Schacht kommt uns vor wie ein tiefer Brunnen. Wir können nicht auf den Boden hinabsehen. An den Wänden des Schachtes führen Leitern hinunter in die Tiefe. Wir brauchen sie nicht. Sie sind feucht und schlüpfrig, und leicht könnten wir ausrutschen und hinab in die dunkle Tiefe stürzen. Wir besteigen einen großen, an Drahtseilen hängenden Kasten und lassen uns in ihm hinab in den Schoß der Erde. Langsam geht es hinab. *) «später werden noch die Porphyrbrüche, die sich am Rochlitzer Berge be- finden, hinzugefügt.

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 247

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Ungarn. 247 schwungenen Säbeln gelobten: Morianmr pro rege nostro Maria Theresia. — In Folge des 1849 bezwungenen Auf- standes der Magyaren werden sich die ungarischen Verhältnisse in Bezug auf Verfassung, Eintheilung des Landes u. s. w. wesentlich ändern. Wir verspüren die völlige Mittheilung bis zur vollendeten, völligen Neugestaltung Ungarns. Das Königreich Ungarn hält über 3000 m)M. Gieb die politischen Gränzen nach der Karte an. Welche natürliche Abtheilungen des Donautieflandes werden von die- sen umschlossen? Die Zahl der Bewohner etwa 8 Mill. Darunter noch nicht die Hälfte eigentliche Magyaren. Sie bewohnen die miltleren, ebenen Theile; den Gebirgen sind sie feind. Das alte Nomadenblut verläugnet sich noch jetzt nicht in ihrem Widerwillen gegen das Stadtleben und Han- delsbetrieb — den zahlreiche Juden und Griechen willig übernehmen — in ihrer Vorliebe für ihre leichten Rosse, für ein möglichst ungezwungenes Leben. Ihre Nationaltracht hat ein malerisches und kriegerisches Aussehn; der allgemein ge- tragene Schnurrbart erhöht dies letztere noch (die Husaren sind so ziemlich auf ungarische Art equipirt und der unga- rischen leichten Reiterei nachgebildet). Pelzwerk spielt bei dem ganzen Costüm eine große Rolle und wird Sommer und Winter getragen. — Einen großen Theil der Bevölkerung machen Slaven aus, auch Deutsche giebt es über 1/2 Mill., besonders im W. und im ungarischen Erzgebirge; von kleinen Völkersi'ppschaften, wie von den Zigeunern (S. 169.) nicht zu reden. Die verschiedenen Stämme wohnen oft sehr zerstreut unter einander; über 4 Mill. sind römisch- katholisch, 2 Mill. protestantisch, die übrigen gehören zur griechisch-katholischen Kirche. Das Königreich zerfällt in 5districte und 42 Comktäte oder Gespannschaften. Wir merken uns die wichtigsten Orte nach der natürlichen Abtheilung. a) An der westlichen Eingangspforte (S. 243.'), am linken Donauufer, liegt die frühere schöngebaute Hauptstadt Presburg, 4-0,000 E Hier wurde der Reichstag gehalten und der König ge- krönt. Vorher aber ritt er in ungarischer Tracht auf den Königs- hügel an der Donau und schwang das heil. Stephan-Schwert nach den vier Gegenden der Welt, zum Zeichen, daß er das Land gegen die ganze Welt schützen wolle. Uebcr Presburg stand sonst auf dem letzten Ausläufer der kleinen Karpathen das königliche Schloß; von dort reizende Aussicht über die Ebene von Ober-Ungarn.

9. Die Landschaften Europas - S. 102

1900 - Trier : Lintz
102 Das Karpatenland und die Ungarische Tiefebene. stimmen sie mit den czechischen überein. Schöne Bauten finden sich z. B. in den Orten Arn au und Hohenelbe. Das weite, von Czechen bewohnte Flachland des innern Böhmens zeigt im Hausbau nichts Bemerkenswertes. Eine Landessitte, die wir sowohl in deutschen als auch in czechischen Gegenden finden, und die jedem Fremden auffällt, sei noch erwähnt, nämlich das Aufstellen von Statuen und Aufhängen von Bildern von Heiligen an zahl- losen Örtlichkeiten. Bildertafeln hängen selbst im Walde an den Bäumen, überall, wo nur eine Strasse vorbeiführt und ein Verkehr stattfindet. Man wird an die Marteln in Tirol erinnert. Eine czechische Nationaltracht hat sich in Böhmen und Mähren nur noch in einigen Gegenden erhalten. Neuerdings geht aber das Streben dahin, eine solche wieder einzuführen. Eine sehr kleid- same, eigentümliche Tracht erhielt sich noch in der Hanna, einer Gegend in Mähren. Der Hannake trägt ein aus Kalbsleder ver- fertigtes, ziegelrot gefärbtes Beinkleid, das sehr weit ist, aber an den Knieen eng zusammengezogen wird. Um die Hüften ist ein mit Stickerei und Flitter geschmückter Ledergurt geschnallt. Die eng anliegende hellblaue Tuchjacke wird vorne mit vielen kleinen, weissen Knöpfen, die häufig aus Silber gemacht sind, ge- schlossen. Ein langer, fast bis zur Erde reichender Tuchmantel, der eine weisse oder himmelblaue Farbe hat, und ein breitkrämpiger, runder Hut, der bei unverheirateten Männern mit bunten Bändern geschmückt ist, vervollständigen den Anzug. Die Tracht der Hanna kin ist weniger schön. Sie besteht hauptsächlich aus einem bunten Kopftuch, das die Haare vollständig einwickelt, aus dem weissen, am Halse als steife Krause heraustretenden Hemde, und aus einem grossen, meist grünen Wolltuche, das den ganzen Körper umschliesst. Am meisten fällt uns auf, dass auch das weibliche Geschlecht keine zierlichen Schuhe, sondern, mit Rücksicht auf den fetten Boden des Landstriches, gleich den Männern Stiefel .trägt. In dem benachbarten Donaulande, in dem eigentlichen Oster- reich, weichen die Kulturverhältnisse, die Sitten und Gebräuche von denen in andern deutschen Ländern, insbesondere von denen in Süddeutschland und den schon behandelten Alpengebieten nicht soviel ab, dass für sie eine besondere Betrachtung nötig wäre. Er- wähnt sei das aus heidnischer Zeit stammende Volksfest des Son- nenwen defeuers, das in Oberösterreich und andern Gegenden noch vielfach gefeiert wird, unter Tanzen der jungen Paare, die hurtig durch die lodernden Flammen springen. Ein eigenartiges Kulturbild, ein eigenartiges Volks- leben aber schauen wir, sobald wir die Grenzen Österreichs über- schreiten und in das Land der Ungarn gelangen. Auf der Grenz- station Mar s ch egg in der Kleinen Ungarischen Tiefebene hält der Zug. Was klingen für Klänge da an unser Ohr! Sieh da, eine Zigeunerkapelle! Sie kündet uns die Ankunft im Ungarlande an. Vier dunkelfarbige, schwarzlockige Musikanten stehen auf dem Bahnsteig. Wild geht der Fidelbogen, und helle Geigentöne malen

10. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 45

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Iii Der rumänische Krieg. 45 ziehen. Es gibt in Rumänien sehr viele Leute, die es nicht ehrlich meinen, denen man bloß eine ordentliche Land voll Geld in die Tasche zu stecken braucht, so tun sie alles, was man von ihnen verlangt. Und daran Ließen es unsere Feinde nicht fehlen! Und als es' uns dann im Sommer 1916 scheinbar so schlecht ging, da dachten die Rumänen, jetzig wäre ihre Zeit gekommen. Mit einem Male war die Kriegserklärung da, und gleich standen auch die rumänischen Truppen fertig an den Transsylvanischen Alpen und marschierten flott in Siebenbürgen ein. Die beiden wichtigsten Städte im Süden von Siebenbürgen, Kronstadt und Lermannstadt, wurden schon am zweiten und dritten Kriegstage von ihnen eingenommen. Damit waren sie über das hohe Gebirge hinaus, das ja doch der wichtigste Schuh für Ungarn hätte sein sollen. Da könnt ihr euch vorstellen, was für einen Jubel es in Bukarest, der rumänischen Lauptstadt, gegeben hat! Am zweiten Tage des rumänischen Krieges wurde Generalfeldmarschall von Lindenburg zum Generalstabschef des gesamten deutschen Leeres ernannt! Und nun gab es einen Krieg von echt Lindenburgischer Art. Es wurden gegen Rumänien zwei Leeresgruppen aufgestellt, die eine in Bulgarien, um von Süden anzugreifen, unter General-feldmarschall von Mackensen, dem Sieger in Polen und Serbien, die andere in Siebenbürgen unter General Falkenhayn, dem Vor-gänger Lindenburgs im deutschen Generalstab, um von Norden aus gegen die Walachei vorzugehen. Wenn ihr euch nun einmal auf der Karte das Königreich Rumänien anseht, wie es vor dem Weltkriege war, da sieht es etwa aus wie ein kurzer Strumpf, eine Socke. Die Walachei ist der riesige Füßling, die Dobrudscha der Lacken und die Moldau der schmale Schaft. Auf Lacken und Sohle des Rumänenlandes war es aber zunächst abgesehen. Dieser Füßling hat für einen Krieg, wie er hier ausbrach, gar eine sehr unangenehme Lage. Wenn von der spitzen Ecke im Norden aus eine Armee in die Walachei einbrach, so wurden alle Truppen, die in dem westlichen Teil der Walachei standen, abgeschnitten und eingekreist. Ebensv ging es ihnen, wenn eine Armee von Südosten her durch die Dobrudscha und über die Donau ging. Dieser nach Westen vorspringende Teil der Walachei, die Fußspitze des rumänischen Strumpfes, mußte also zunächst und auf jedenfall gesichert werden. Wollten dicrumänen ihre Soldaten,
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